Ein kritischer Blick auf die Schulbildung in Deutschland
Schulpflicht
In Deutschland herrscht Schulpflicht. Das bedeutet, dass jedes Kind ab etwa 6 Jahren zur Schule gehen muss. Je nach Bundesland ist es dann verpflichtet, 9 oder 10 Jahre in der Schule zu verbringen. Bei Zuwiderhandlung müssen die Eltern mit einer Strafe rechnen. Es kommt immer wieder vor, dass Schulpflichtige sogar mit einer Polizeieskorte zur Schule gebracht werden. Wie hoch die Motivation dieser Kinder dann ist, sich am Unterricht zu beteiligen, kann man sich gut vorstellen.
Schule und Unterricht
Neben der nicht bestehenden Wahlfreiheit, wann das Kind etwas lernen soll, gibt es auch kaum ein Mitbestimmungsrecht der Eltern, wo das Kind lernen soll. Das Unterrichten zuhause ist in Deutschland verboten. Wer kein Geld für eine besondere Privatschule hat, muss seinen Zögling in der Regel in die nächste Volksschule schicken. Dort sind Lehrplan, Klassengröße und Unterrichtsmethode im Großen und Ganzen vorgegeben. Dass die Klassen meist zu groß sind, ist schon lange kein Geheimnis mehr. Gibt es dann noch das eine oder andere schwierige Kind in der Klasse, reichen die Kapazitäten eines einzelnen Lehrers kaum aus, um Ruhe herzustellen und auch noch Stoff zu vermitteln.
Würden die Kinder in kleinen Gruppen oder auch mal alleine, selbstständig lernen, würde ein Störenfried deutlich weniger auffallen. Doch aufgrund des üblichen Frontalunterrichts muss der Lehrer gleichzeitig die Aufmerksamkeit aller Kinder fangen und auch noch didaktisch sinnvoll die Stunde gestalten.
Alternative Unterrichtsformen
Wie gesagt, gibt es auch einzelne Schulen in Deutschland, die von dem Standard der großen Klassen mit Frontalunterricht abweichen. Meist sind diese Bildungseinrichtungen unter freier Trägerschaft und müssen von den Eltern mitfinanziert werden. Doch ist dort oft das möglich, was an öffentlichen Schulen zu kurz kommt: Das einzelne Kind kann mit seinen Interessen, Stärken und Schwächen gefördert werden. Der allgemeingültige Frontalunterricht wird gerne für Einzel- und Gruppenarbeiten aufgelöst, was Lehrern wie Kindern zugutekommt.